von Stefan Baars, Sandra Huning und Hanna Seydel (TU Dortmund)

Konflikte prägen die alltägliche Arbeit von Stadt­planer:innen. Zum einen können Vorhaben der Stadtplanung zum Gegenstand von Konflikten werden. Zum anderen gibt es grundsätzliche Interessenkonflikte zwischen unterschiedlichen Akteuren wie Investoren, Verwaltung, Zivilgesell­schaft und Politik. Oft vermischen sich Sachar­gumente, politische Agenden, Weltanschauungen und emotionale Betroffenheit. Gerade wenn Emo­tionen Überhand nehmen, stoßen herkömmliche Beteiligungsverfahren oftmals an ihre Grenzen. Was können Stadtplaner*innen in solchen Situati­onen tun? Wie können Konflikte unter Berücksich­tigung ihrer emotionalen Dimension konstruktiv bearbeitet werden?

Gemeinsam gestalteten im Juni ´23 die Netzwerkpartner des Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung (PIK), die Kommunale Konfliktberatung Salzwedel e.V. (K3B) und die Fakultät Raumplanung der TU Dortmund dazu eine von der Architektenkammer NRW anerkannte Fortbildung mit Planungspraktiker:innen. Die Veranstaltung trug den Titel Strategien für den Umgang mit Emotionen in lokalen Planungskonflikten.

Die Veranstaltung vermittelte Kenntnisse über verschiedene Strategien der Konfliktbearbeitung mit Fokus auf die emotionale Dimension. Das inter- und transdisziplinäre Team aus Referent:innen des LoKoNet-Netzwerks gab zuerst einen Überblick über die Themenfelder Konflikte und Emotionen auf der kommunalen Ebene im Bereich der Stadtplanung und des Klimawandels. Neben inhaltlichen Inputs enthielt die Fortbildung zwei Workshop-Phasen, um konkrete Handlungsstrategien für emotionale Konflikte in der Stadtplanung zu diskutieren. Die Teilnehmer:innen brachten eigene Erfahrungen ein, und es gab einen intensiven Austausch zwischen Planungspraktiker:innen, Konfliktberater:innen und Wissenschaftler:innen rund um den konstruktiven und produktiven Umgang mit Emotionen in lokalen Planungskonflikten. Die Ergebnisse werden nun ausgewertet und in einem LoKoNet-Arbeitspapier veröffentlicht. Die Workshop-Methoden wurden zudem im September 2023 beim Deutschen Kongress für Geographie in Frankfurt/Main präsentiert.